Stadtjespräch

stadtjespraech_largePräsent – Der Verein für inszenierte Konzerte stellt im März 2011 das erste Konzert seiner spannenden Reihe „Inszenierte Konzerte“ mit zeitgenössischer vokal-instrumentaler Ensemblemusik vor.

Der Titel Stadtjespräch ist dem ersten Werk des Konzerts Sargnääl möt Köpp entnommen, das Maria Porten auf Texte des landkölschen Dichters Ludwig Soumagne für Vokalquartett und Streichquartett komponierte (UA).

Die zweite Werkgruppe mit Sang et lueurs (UA), Musik von Maria Porten, und Fontaines oubliées, Musik von Josef Kosma, widmete sich Gedichten von Jacques Prévert. Von dem Komponisten Josef Kosma sind bekannte Chansons zu hören, von Maria Porten neue Vertonungen.

Der dritte Teil gehört dem Streichquartett in g-moll von Claude Debussy.

Audio „Sargnääl möt Köpp“

Audio „Richtersproch“

Die Konzertbesucher konnten nicht nur neue Musik hören, sondern die Klangwelten auch bewusst mit den Augen erleben. Das inszenierte Konzert verhalf zur sinnlichen Erweiterung der Wahrnehmung neuer Klanggestaltung.

NeueneuemusiK

Kompositionsauftrag der Gesellschaft Rezital

In Zusammenarbeit mit dem Lyriker Walter Studer entsteht  Frauen-Zauber-Frauen.

Ein vielschichtiges, oft knallhartes Werk, das alte Fragen aufwirft, zügig an gängigen Modernismen vorbeizieht und sich ohne konfessionellen Röhrenblick mit den letzten Dingen befasst.Die Stationen reichen von Miriam und dem Aufruf zur Hoffnung zum verschütteten Wissen über die Göttinnen, hin zu den Hexen und den drei heiligen Frauen; von kringeliger Liebe auf den ersten Blick und ihrem ernsten Echo zur Begegnung mit dem ultimativen Tänzer, von der Erschaffung des Kuchens und des Lachens über Gottesvergessenheit hin zum lebensbejahenden Besuch im Aion (Walter Studer).

In drei Konzerten wird Frauen-Zauber-Frauen anderen Werken neuer Musik gegenübergestellt:

Am 11.3.2010 in der Tonhalle  Zürich (kleiner Saal) der 9.Suite „Ttai“ (Friede) von Giacinto Scelsi (gespielt von Werner Bärtschi), dem Stück „Intervall“ von Karlheinz Stockhausen (gespielt von Werner Bärtschi und Barb Wagner) und „lebelight“ von Maria Porten (gespielt von UMS ,n JIP)

Am 16. 12. 2010 in der Tonhalle St. Gallen und am 17.12.2010  im Theater am Gleis Winterthur, im Rahmen von ‚musica aperta‘, dem Stück „pong-ping“ (UA), Spielzüge für 2 Keyboards von Werner Bärtschi und „lebelight“ von Maria Porten.

Siehe auch Heinrich Aerni’s Würdigung im „ensuite“ Kulturmagazin.

CD Es war einst ein Paradies

Als Porträt der Komponistin Maria Porten wirft die CD einen Blick zurück auf die zwischen 2001 und 2007 entstandenen Kompositionen. Allen Werken liegt ein Text zugrunde, der von einzelnen oder wenigen Sänger/Innen gesungen und von Klavier oder kleineren Ensembles begleitet wird.


In den Nummern 1-5 befinden sich Paradies – und Hölle – in der Welt der Tiere.

Nr. 6 – 14 führen uns mit lebelight in das alltägliche Leben (von Bierbestellung bis Saunabesuch und Telefonieren), das auf gar nicht alltägliche Weise von den beiden fulminanten Künstlern Javier Hagen,T, und Ulrike Mayer-Spohn, Blfl, dargestellt wird.

Nr.15 bis 17 zeigen besinnlichere Musik in etwas grösserer und grossartiger Besetzung.
Lamento (Remco Campert) in holländischer Sprache ( Michael Mrozek, Bariton)

Nr. 18 bis 21 lassen 100 Takte Shakespeare (Sonette) in Musik aufgehen in der Präsentation von Bariton (Michael Mrozeck), Tenor und Altus (Javier Hagen) und Cello (Thomas Grossenbacher).

Fremde Engel (nach Franz Hodjak) beschliessen die CD Darbietung.

Die künstlerische Leitung hat Paul W.Taylor; der Recording Director ist Wolfgang Braml.
Die Aufnahme steht unter dem Patronat von Schweizer Radio DRS.
Die CD kam bei VDE-Gallo, Lausanne, heraus.

Hörproben finden sie hier.

Ferne Schritte. Nähe

Zusammentreffen von japanischer und Schweizer Kunst

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Kompositionen
Javier Hagen, Akira Miyoshi, Gabriele Manca, Maria Porten

Texte
Bashō, lvar Breitenmoser, Remco Campert, Michiko Kurahayashi, Ron Obe, William Shakespeare

Mitwirkende
Javier Hagen Tenor und Countertenor, Michael Mrosek Bariton, Isabelle Gichtbrock Blockflöte, Ulrike Mayer-Spohn Blockflöte, Katsunobu Hiraki jap. Trommel und Marimbaphon,
Ron Obe Rezitation, Garcia Abri/ Quartett

Maria Porten und Katsunobu Hiraki Idee, Konzept und Organisation
Konzertsekretariat Gaby Merz

Aufführung
Zürich, Wasserkirche
Freitag 21. September 2007, 19.30 Uhr

Zu den Fotos der Aufführung

Advent der Tiere

advent-der-tiereDas Musik-Projekt Advent der Tiere beinhaltet Werke neuer Kammermusik, kontrapunktiert von Stücken aus Renaissance und Barock, in denen die Tiere im Mittelpunkt stehen.

Das Thema Mensch und Tier wird seit Plato in der abendländischen Philosophie und Theologie mit Vehemenz diskutiert; aber nie war unsere ethische Verantwortung gegenüber dem Mitgeschöpf so herausgefordert wie heute angesichts der Massentierhaltung und der grausamen Laborversuche.

In der Musik waren die Tiere bisher vorwiegend pittoreske Elemente eines naiven oder symbolisch – affektiven Naturbildes. (Janequin und Monteverdi). Neu ist an unserem Projekt, dass die klassische Musik (Olivier Messiaen) und auch die ganz neue zeitgenössische Musik (Maria Porten) die Tiere in ihrer  Eigenart und Lebenssituaion zur Kenntnis nimmt (Texte von Darwin, Borja, Brecht) und explizit auch ihr Leiden thematisiert (Karlheinz Röder).

Hörprobe: Tierlieder

Nachtrag: Das Konzert „Advent der Tiere“ wurde 2006 durch die Stiftung Kreatives Alter (Vontobel) ausgezeichnet. In der Laudatio heisst es u.a. „Portens Musik, die an die jungen Musiker hohe Anforderungen stellt, vermeidet allzu naturalistische Effekte und nützt die Sprache zu einer überzeugenden musikalischen Form.“

Im Zeichen der Schildkröte

Dieses Konzert vom Juli 2003 trägt den Untertitel:
„Unter dem Eindruck politischer Aktualität“

im-zeichen-der-schildkroeteDer Titel selbst entstammt einem Gedicht von Bertold Brecht. Eine Schildkröte, wie von Kinderhand gezeichnet, mit einem Ölzweig im Rachen, entsteigt der blutigen Flut und bringt die Zeugung der Unfruchtbaren  ins Stocken. Der Sänger und Komponist Javier Hagen schrieb zu Brechts Text „Drei Auswege“ für Tenor und Blockflöten. Andere Texte und ihre Vertonungen folgen der Schildkröte in ihre mythologischen Urgünde, in die Periodos Geologicos, so wie die Bundesaussenministerin Micheline Calmy – Rey es in ihrer eindrücklichen Grussadresse an die Konzertbesucher tut, sie nehmen  den Schutzpanzer der Schildkröte wahr, sehen aber im Kontrast dazu auch die Verwundbarkeit des Menschen.

„Insbesondere seit meinem Amtsantritt als Aussenministerin ist mir bewusst geworden, wie zerbrechlich die Sicherheit der Menschen ist….Ich bin den Organisatoren dankbar, dass sie mit ihrer Musik nicht nur die Sinne ansprechen, sondern auch zum Nachdenken über die Situation von Menschen anregen, die unter Gewaltkonflikten und Krisen leiden.“

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Der Serben-Führer Ratko Mladic (links) und der Chef der niederländischen Blauhelmtruppen Ton Karremans (Mitte) trinken gemeinsam (Bild vom 12. Juli 1995)

Ein solch furchtbarer Gewaltkonflikt, das Massaker von Srebrenica, macht Maria Porten bei diesem Konzert zum Thema ihres Stückes „11.Juli 1995“ nach einem Text des Bosniaken Behaudin Trakić.

Das Werk wird am 11.Juli 2005 bei einer politischen Gedenkfeier in der Semper Aula der ETH ZH wiederaufgeführt. Die Emotionen schlagen hoch. Die bosnische Botschafterin Jasmina Pasalić schreibt  „Thank you for your great contribution to the efforts of our generation to always remember Srebrenica genocide in order to prevent such a tragedy ever happens again“. Eine andere Besucherin spricht in Bezug auf die Srebrenica Komposition sogar von einem Stück Schweizerisch-Bosnischer Geschichte.

Das Werk soll 2016 in Bosnien von bosnischen Künstlern neu inszeniert werden.
Musik als Politik!

präsent

praesent-02Durs Grünbein wird als Autor nach Leukerbad eingeladen und stellt neue Werke vor. Er wird mit dem Literaturpreis des Festivals Wallis ausgezeichnet. Die Komposition zu seinen Texten „Vergessen“  und  „Räume“ von Maria Porten werden ein halbes Jahr später in der alten Kirche Wollishofen in einem spannenden bunten Programm uraufgeführt zusammen mit Werken der Autoren Javier Hagen („laut und luise“ auf Texte von Ernst Jandel) ; Martin Derungs (rosso -azurro); Anette Schmucki („mein Lied“ auf ein Gedicht bon Cecilia Meireles); Mischa Käser(„Dupuytren“ für Blockflöten); Alfred Zimmerlin („Braus“ für Blockflten und Tonband).

Dazu weitere Werke von Maria Porten („Weltanfang“ nach einem Gedicht von Else Lasker-Schüler und  „Y la ciudad“ auf Texte von José E. Pacheco und Clo Duri Bezzola) Interessant, dass der „Schlager“ unter den Kompositionen von Maria Porten  schon in diesem ihrem ersten Konzert präsentiert wird: „lebelight„.